Spelle muss beim Kellerduell in Eimsbüttel endlich wieder punkten

Am Sonntag endet endlich die vierwöchige Punktspielpause des SC Spelle-Venhaus. Am ersten Rückrundenspieltag der Fußball-Regionalliga Nord tritt der emsländiscche Aufsteiger beim Hamburger Augfsteiger Eimsbütteler TV an. Das Spiel wird um 15 Uhr auf dem Kunstrasen Hoheluft ausgetragen.
Die Speller hatten nach ihrer jüngsten Partie bei Hannover 96 II (2:9) eine Reaktion angekündigt. Nicht nur der verletzte Mannschaftskapitän Torben Stegemann vermisste physische Grundtugenden wie Körperlichkeit und Aggressivität im Zweikampf. Es sei wichtig, als Mannschaft aufzutreten, in der jeder für jeden laufe, forderten die Verantwortlichen. Wegen der folgenden Spielausfälle verpassten die Emsländer viermal die Gelegenheit, ihre Reaktion auf dem Rasen zu zeigen. Sonntag haben sie die nächste Chance.
Vocks: Zwangspause gut genutzt
Trainer Hanjo Vocks erklärt, der SCSV habe die Zwangspause gut genutzt. Die Mannschaft habe zunächst ein wenig durchgeatmet, ein Testspiel bestritten (4:0 gegen den westfälischen Landesligisten Wettringen), sich intensiv auf das nächste Spiel vorbereitet. Zudem seien verletzte Spieler wieder einsatzbereit. “Wir sind wieder breiter aufgestellt.” Innenverteidiger Marcel Ruschmeier ist seit einem knappen Monat wieder dabei. Leon Dosquet ist diese Woche wieder ins Training eingestiegen. Vielleicht reicht es bei ihm für einen Kurzeinsatz.
"Froh, dass es endlich wieder losgeht"
“Wir sind froh, dass es endlich wieder losgeht”, sagt Vocks, der weiter auf den angeschlagenen Kapitän Stegemann sowie Offensivspieler Steffen Schepers verzichten muss. Mit den Trainingsleistungen sei er im Großen und Ganzen zufrieden gewesen. “Wir setzen alles daran, dass wir nicht absteigen“, kündigte Ruschmeier an.
Sechs-Punkte-Spiel
Das Kellerduell des Drittletzten gegen das Schlusslicht ist für beide Mannschaften wichtig. Ein Sechs-Punkte-Spiel. “Wir wollen etwas mitnehmen”, stellt Vocks fest. Der Blick auf die Tabelle zeigt die Bedeutung der Begegnung: Spelle weist sieben Punkte auf, Eimsbüttel 13, hat dreiTeams vor sich in Schlagdistanz. Spelle könnte bei einem Sieg nur an Kilia Kiel vorbeiziehen, das zuletzt den benachbarten Tabellenführer Holstein Kiel II schlug.
Eimsbüttel seit drei Spielen ungeschlagen
Im Tabellenkeller ist Eimsbüttel so etwas wie die Mannschaft der Stunde. Der ETV, der das Spiel in Spelle trotz einer 2:0-Führung noch 2:3 verlor, ist seit drei Spielen ungeschlagen, sammelte dabei fünf Zähler. Einen gegen Hannover 96 II, das anders als beim 9:2 gegen den SCSV keine Spieler aus dem Zweitligakader eingesetzt habe, einen gegen Drochtersen/Assel, dessen Partie in Spelle schon zweimal ausgefallen ist, und drei gegen den SSV Jeddeloh, bei dem drei Fußballer gesperrt waren. Davon hätte der SCSV profitieren können, doch das unmittelbar davor angesetzte Spiel im Getränke Hoffmann Stadion gegen Jeddeloh konnte wegen der widrigen Witterung nicht ausgetragen werden.
SCSV wartet auf ersten Auswärts-Dreier
Die Speller, die den Abstand zu den Nichtabstiegsrängen nicht zu groß werden lassen dürfen, haben allerdings drei Spiele weniger absolviert als der Gastgeber. Sie können Boden gutmachen, wenn sie punkten. Sie haben zuletzt vier Niederlagen in Folge kassiert, warten auswärts - wie sonst nur noch Kilia Kiel und Jeddeloh - auf den ersten Dreier.
ETV offensiv gefährlich
Vocks und sein Trainerteam haben sich Eimsbüttel genau angeschaut. Das Team von Coach Khalid Atamimi ist in der Offensive gefährlich. Der aus der HSV-Jugend gekommene 19-jährige Torjäger Maurice Boakye hat bereits sieben Treffer erzielt, Dominik Akyol fünf, Mittelfeldspieler Niklas Bär vier. “Die müssen wir in den Griff bekommen.”
Lob spiegelt sich in Tabelle nicht wider
“Wir müssen einfach anfangen, wieder zu punkten”, sagt Vocks und verweist auf das Missverhältnis zwischen Aufwand und Ergebnissen. Das Lob für ordentliche Auftritte spiegelt sich in der Tabelle nicht wider. “Man braucht auch mal dreckige Siege, um einfach Punkte mitzunehmen. Danach fragt keiner mehr, wie du gespielt hast”, weiß Ruschmeier. Der SCSV hätte nichts dagegen einzuwenden.