Spelle: Wir müssen die Kugel in die Kiste kriegen

„Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht. Damit sind wir auf jeden Fall zufrieden“, erklärt Spelles Trainer Henry Hupe nach dem 1:1 beim Oberliga-Spitzenreiter Atlas Delmenhorst. Mit dem Ergebnis nur „einigermaßen“, hadert der 27-Jährige ein wenig. Weil sein Team vor allem in der starken zweiten Halbzeit ein Chancenplus verzeichnete, war mehr möglich am Düsternort.
Es war schon erstaunlich, wie selbstbewusst der SCSV trotz des Rückstands nach der Pause auftrat, wie viele Möglichkeiten er sich erspielte. „Die zweite Halbzeit ging klar an uns“, urteilte Hupe. Deswegen fühle es sich weniger nach einem Punktgewinn als nach zwei verlorenen Zählern an, meinte der Coach mit nur wenig zeitlichem Abstand zum Spiel.
"Nicht mit dem Dreier belohnt"
Ähnlich bewertete Hupe auch die beiden vorherigen Heimspiele gegen den Lüneburger SK Hansa (1:1) und den BSV Rehden (2:2). Sein Team habe die jüngsten drei Partien „von der Art und Weise her sehr, sehr gut bestritten“ und sei jeweils näher am Sieg gewesen - doch nie so nah wie in Delmenhorst. Der SCSV habe sich aber jeweils nicht mit einem Dreier belohnt. „Das ist sehr ärgerlich.“
Hupe: Auf dem richtigen Weg
Hupe sieht die Schwarz-Weißen, die immer noch auf verletzte und angeschlagene Spieler verwichten müssen, auf dem richtigen Weg. Jetzt gelte es, noch mehr zu arbeiten, damit Spelle nicht nur nah am Dreier sei, sondern die Punkte auch tatsächlich verbuche.
Handspiel vor dem 0:1
In Delmenhorst hatte der Gast auch vor dem Wechsel schon ordentliche Möglichkeiten. Ärgerlich der Rückstand kurz vor der Pause. Sein Team habe nicht so gut agiert, andererseits sei im Video ein klares Handspiel der Gastgeber zu erkennen.
Vier Elfer nicht genutzt
Aber seine Mannschaft habe eine richtig gute Reaktion gezeigt. Sie verfügte über Möglichkeiten, doch nur noch Elias Strotmann traf. Im sechsten Punktspiel verschossen die Speller bereits zum vierten Mal einen Elfmeter. Kapitän Janik Jesgarzewski konnte Torwart Damian Schobert nicht überwinden. Gegen Lüneburg verschoss Luca Tersteeg, der gegen Rehden noch soverän getroffen hatte. Doch Tom Winnemöller versenkte den Abpraller im Netz. Gegen Rehden nutzte Strotmann die Chance vom Punkt nicht, gegen Wolfenbüttel war es Winnemöller. Im NFV-Pokalspiel in Heeslingen (5:6) verwandelte der SCSV nur drei (Jesgarzewski, Tersteeg, Oswald) von fünf Elfern.
"Das ist ärgerlich"
Hätte der SCSV in den Punktspielen eine hundertprozentige Trefferquote gehabt, hätte er vier Punkte mehr verbucht - also 13 statt neun. Eine Spekulation, an der sich Hupe nicht beteiligt. „Das ist ärgerlich“, stellt er fest. Aber die anderen vergebenen guten Chancen seien genauso ärgerlich. „Wir müssen einfach zusehen, dass wir die Kugel in die Kiste kriegen.“
Sonntag gegen Bersenbrück
Am Sonntag um 15 Uhr kommt der TuS Bersenbrück zum Derby nach Spelle. Der TuS hat sich mit dem 4:2 gegen Lupo Martini Wolfsburg am SCSV vorbei auf den siebten Tabellenplatz geschoben.
Das Foto zeigt Henry Hupe. Foto: Picturepower