Markus Schütte und Tobias Harink im Interview: So läuft die Zusammenarbeit

Seit ein paar Wochen sind Markus Schütte und Tobias Harink gemeinsam in der sportlichen Leitung des Fußball-Oberligisten SC Spelle-Venhaus tätig. Im Interview erklären sie, was sich seitdem verändert hat, wie sie mit dem Trainerteam zusammenarbeiten und was die nächsten Aufgaben sind.
Ihr seid jetzt gemeinsam in der sportlichen Leitung tätig. Gibt es eine Aufteilung, wer wofür zuständig ist?
Harink: Ich kümmere mich um sportliche Themen rund um die Mannschaft. Dazu gehören viele Gespräche mit den Spielern und vor allem auch mit dem Trainerteam. Es werden Spiele und Trainingswochen vor- und nachbesprochen sowie Angelegenheiten zu einzelnen Spielern thematisiert. Dazu kommen Themen wie die Kaderplanung, strukturelle Aufgaben und der Austausch mit den Ansprechpartnern der Jugend, vor allem der U19, und der U23.
Schütte: Bei Spielen sitze ich nicht mehr auf der Bank (lacht). Die Finanzen sind erstmal bei mir geblieben. Über alles andere tauschen wir uns eigentlich immer aus.
Markus, wie wichtig ist die Kommunikation, wenn man in dem Bereich zusammenarbeitet?
Schütte: Sehr, sehr wichtig. Aber grundsätzlich haben wir schon vor der Saison die gleichen Ansätze, wie wir spielen wollen und was wir von der Mannschaft erwarten. Es geht aber nicht nur darum, was auf, sondern auch darum, was neben dem Platz passiert. Da geht es auch um Trainingszeiten, Trainingsplätze. Wir sind ständig im Austausch darüber, was wir verbessern können. Natürlich geht es immer auch um den vergangenen und den aktuellen Spieltag. Das Sportliche liegt bei Henry Hupe. Wir versuchen da zu unterstützen. Tobias ist zweimal die Woche präsent und spricht mit Spielern. Das ist ganz wichtig.
Du bist jahrelang gewöhnt gewesen, allein zu arbeiten. Wie groß ist die Umstellung?
Schütte: Ich bin froh über die Unterstützung, weil die Arbeit in den letzten Jahren schon viel gewesen ist - und der Umfang hat noch zugenommen. Ich bin nicht mehr so präsent wie die letzten Jahre. Ich versuche, möglichst oft hier zu sein, aber Tobias deckt schon viel ab. Auch wenn manche es nicht glauben, ich habe schon die letzten Jahre gesagt, dass ich mal weniger machen will und irgendwann ein anderer übernehmen soll. Vielleicht ist auf dieser Position mal ein anderes Gesicht ganz gut. Aber dann möchte ich einen Nachfolger haben, bei dem ich weiß, es geht in die richtige Richtung. Wir werden sehen, was nächste Saison ist. Jetzt bin ich erstmal froh, dass ich bei manchen Dingen entlastet werde. Ich bin immer noch im täglichen Austausch und habe weiter Bock darauf.
Harink: Letztendlich hat sich hier eine Freundschaft entwickelt. Man ist hier sehr gut aufgenommen worden. Deswegen haben wir Bock auf die Zusammenarbeit auch über den Fußball hinaus. Die Verbindung mit dem gesamten Trainer- und Betreuerteam ist sehr konstruktiv und freundschaftlich.
Was bedeuten die Veränderungen für dich, Tobias?
Harink: Ich bin sehr dankbar, dass diese Lösung gefunden wurde. Ich erkenne inzwischen noch deutlicher, dass es der richtige Schritt war, sowohl für mich und für meine Familie als auch für den Verein. Am Anfang war es etwas anderes, nicht mehr alle Entscheidungen zu treffen. Aber ich fühle mich sehr wohl in der Rolle, weil sie für die Zukunft ein bisschen vorgesehen war, einfach um mehr Zeit für die Familie zu haben. Das wurde jetzt quasi durch meine familiäre Situation vorgezogen. Ich habe Bock, von außen ein bisschen mehr drauf zu schauen, Trainerteam und Spielern aus anderer Perspektive Rückmeldung zu geben. Vielleicht mal in schwierigen Phasen die Spieler zu unterstützen.
Wie läuft die Zusammenarbeit mit dem Trainerteam?
Harink: Jeden Dienstag bespreche ich mit dem Trainerteam das letzte Spiel. Wir reden über jeden Spieler. Dann schauen wir auch auf die allgemeine Situation. Welche Spieler müssen gerade vielleicht ein bisschen beobachtet werden, wo kann man ein Gespräch führen? Dann wird über die kommende Trainingswoche und über das nächste Spiel geredet. Ich bin mit Henry viel im Austausch. Wir fahren in der Regel zusammen zum Training.
Schütte: Mir geht es nicht in erster Linie um den Tabellenplatz. Natürlich möchten wir gut dastehen und wir haben unsere Ansprüche. Was die Trainer hier machen, auch zusammen mit Tobias, geht nicht besser. Henry ist 27, das vergisst hier vielleicht der eine oder andere mal. Er macht das richtig gut. Natürlich im Team mit Marius Kattenbeck, Thomas Klimka, Alex Moll, Jannik Landwehr und Johann Benner. Sie identifizieren sich mit dem SC Spelle-Venhaus und leben den Verein. Wir haben auch eine gute und entwicklungsfähige Mannschaft.
Welche aktuellen Aufgaben und Themen liegen an?
Schütte: Für mich ist wichtig, schnellstmöglich Planungssicherheit zu bekommen für die nächste Saison - vor allem mit dem Trainerstab. Am besten schon im Oktober. Dann können wir schauen, wie wir den Kader künftig aufstellen. Das sind die nächsten Steps.
Harink: Ich glaube, darüber hinaus ist es auch wichtig, als Verein eine klare Struktur und ein klares Ziel zu finden. Für ein kleine Kommune ist es herausragend, was unter den Voraussetzungen hier geleistet wird. Wir haben vor knapp drei Wochen gegen Rehden gespielt. Die hatten keinen Spieler aus der eigenen Jugend und keinen Spieler aus Rehden selbst. Wir haben hier acht Fußballer aus der eigenen Jugend und 16, die aus einem Umkreis von 30 Kilometern kommen. Das verdient schon Anerkennung.