NFV-Pokal: Spelle kämpft in Drochtersen um den Einzug ins Halbfinale

Regionalliga-Aufsteiger SC Spelle-Venhaus tritt am Mittwoch um 19 Uhr im Niedersachsenpokal beim SV Drochtersen/Assel an. Die Partie ist im Wettbewerb der 3. Liga/Regionalliga bereits das Viertelfinale. Heißt im Klartext: Die Konkurrenten sind nur drei Siege vom Einzug in den DFB-Pokal-Wettbewerb der nächsten Saison entfernt.
Die Kürze des Wegs macht den NFV-Pokal so interessant. Neben einem Heimspiel gegen einen Erst- oder Zweitligisten reizt die Garantiesumme von rund 200.000 Euro. Das entspricht dem SCSV-Etat für die aktuelle Saison. Nur sieben Teams starten im Wettbewerbsstrang 3. Liga/Regionalliga. Es ist kein Drittligist dabei.
Klassenerhalt hat höchste Priorität
Die Speller, die die vergangene Serie als Niedersachsenmeister beendet haben und in die Regionalliga aufgestiegen sind, haben das NFV-Pokalfinale 2022/23 beim damaligen Oberliga-Rivalen TuS Bersenbrück 0:3 verloren. Ein Wermutstropfen, der die Freude über die Qualfikation für die vierte Liga nicht mindert. Der Erhalt der Regionalliga hat für Spelles Trainer Hanjo Vocks höchste Priorität. Im Pokalwettbewerb strebt der SCSV die nächste Runde an. Halbfinalgastgeber ist der Sieger der Partie SV Meppen - SSV Jeddeloh, die am 23. August ausgetragen wird.
Vocks: Das ist keine Touri-Tour
„Wir fahren nach Drochtersen, um zu gewinnen. Das ist keine Touri-Tour“, erklärt Vocks. „Aber mit dem DFB-Pokal beschäftigen wir uns noch nicht.“ Dass die Emsländer wie im gesamten vergangenen Wettbewerb schon wieder auswärts antreten und noch weit reisen müssen, behagt dem Pädagogen nicht. „Wir haben wieder Lospech“, ist die Freude über einen Zwölf-Stunden-Trip gering. Der Speller Tross macht sich Mittwoch bereits um 12.45 Uhr auf den rund 280 Kilometer langen Weg ins Kehdinger Land. Er wird erst nach Mitternacht wieder im südlichen Emsland erwartet.
Zweites Spiel der englischen Woche
Das zweite Duell der englischen Woche nach dem 0:2 in Norderstedt und vor dem Heimspiel am Sonntag gegen den FC St. Pauli II wirbelt die normale Wochenplanung ordentlich durcheinander. Am Montag haben die Speller im Training besonders darauf geachtet, dass die Belastungen für die Spieler, die schon lange Einsatzzeiten hatten, nicht zu hoch werden. Das Trainerteam stellte verschiedene Gruppen zusammen. Neben Steffen Schepers (Schambeinverletzung) fällt Marcel Ruschmeier aus, bei dessen Muskelverletzung Vocks kein Risiko eingehen will. Timo Nichau hat in Norderstedt einen schmerzhaften Tritt auf den Spann bekommen. Er strampelte beim Training auf dem Rad-ergometer. Sein Einsatz ist noch fraglich - wie auch der von Jan-Luca Ahillen (berufliche Gründe).
Wechsel im Tor
„Wir haben einen großen Kader“, erklärt der Trainer, der eventuell Spieler für das Bezirkspokalduell der Speller U23 gegen den SV Holthausen Biene (Mittwoch, 19.30 Uhr, Getränke Hoffmann Stadion) abstellen wird. Vocks kündigt Umstellungen an. „Aber es wird nicht komplett durchrotiert.“ Sicher ist ein Wechsel im Tor: Für Mattis Niemann rückt Bernd Lichtenstein zwischen die Pfosten. „Er hat es verdient für sein Verhalten und seine Einstellung im Training.“ Beide Torhüter seien gleich stark.
Ex-Speller spielt für den Gastgeber
Über den Gastgeber sammelt Vocks Informationen. Auffällig: Nach zwei Spielen weist die hoch gehandelte Mannschaft von Trainer Frithjof Hansen erst einen Zähler auf. Beim SV Meppen verlor das Team des 27-Jährigen 0:1, beim 0:0 gegen Weiche Flensburg nutzte es die Chancen nicht. Der Ex-Speller Felix Schmiederer kam zu einem Kurzeinsatz. Der Stürmer erzielte in der vergangenen Oberliga-Saison in der Hinrunde in 17 Spiele 16 Tore, verließ den SCSV in der Winterpause.
Drochtersen/Assel schon gegen Mönchengladbach, Bayern und Schalke
Drochtersen/Assel hat den Niedersachsenpokal bereits dreimal gewonnen: 2016, 2018 und 2019. Belohnung waren attraktive DFB-Pokal-Partien gegen Bourssia Mönchengladbach (0:1/7000 Zuschauer), Bayern München (0:1/7800) und Schalke 04 (0:5/8000).
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