Spelle: Vor zwölf Jahren stand Jan-Hubert Elpermann im Derby noch auf der Biener Seite

Keiner aus dem aktuellen Kader hat mehr Spiele für den SC Spelle-Venhaus absolviert als Jan-Hubert Elpermann. 206 sind es bislang. Doch als das letzte Derby der Schwarz-Weißen beim SV Holthausen Biene stattfand, trug der inzwischen 32-jährige Abwehrrecke noch das Trikot des Lingener Clubs. Er ist besonders gespannt auf das Duell am Freitagabend um 19.30 Uhr am Biener Busch.
Noch ist keinesfalls sicher, dass Elpermann Freitag auf dem Platz steht. Er plagt sich seit einiger Zeit mit den Folgen einer Knöchelverletzung. Beim 0:2 gegen Egestorf/Langreder am Sonntag musste er in der Schlussphase länger behandelt und ausgewechselt werden. Beim SCSV ist Elpermann ist längst eine Institution. Zweikampfstärke, Körperlichkeit und Mentalität zeichnen den Pädagogen aus. Er kam 2016 gemeinsam mit Artem Popov, ist aber 2018 für eine Saison zu seinem Heimatverein Grenzland Twist in die 1. Kreisklasse zurückgekehrt. 2013 bis 2015 hat der beim FC Emmen und beim Nachwuchs des SV Meppen ausgebildete Fußballer für den SV Holthausen Biene gespielt. Trainer waren Achim Evers und Meppens Ex-Profi Andreas Helmer.
Mit Elfert und Olthoff zusammengespielt
Neun Jahre nach seinem Abschied vom Biener Busch kennt Elpermann aus bei der Rückkehr am Freitag noch einige Akteure: Mit Philipp Elfert hat er schon in Biene und später in Spelle zusammengespielt. Mit Daniel Olthoff hat er bei den Schwarz-Weißen gekickt. Mit Fabian Thole lief er „als ganz kleiner Junge“ in der Auswahl auf.
"Der Verein hat mir gefallen"
Biene war die erste höherklassige Herrenstation von Elpermann. „Der Verein hat mir super gefallen, es war sehr familiär. Ich habe dort echt coole Leute kennengelernt“, blickt er zurück. Auch sportlich war er zufrieden, aber noch offensiver unterwegs: im ersten Jahr im rechten Mittelfeld, im zweiten noch weiter vorn zentral. „Ich habe da auch gut angefangen zu knipsen“, schmunzelt er. In 67 Spielen schoss er 34 Tore - und wechselte dann zu Preußen Münster II.
SCSV musste nach 2:5 die Party verschieben
Mit Biene bestritt Elpermann zwei Derbys gegen den SC Spelle-Venhaus. Er erinnert sich besonders an das zweite. „Spelle hat den Lkw schon geparkt für die Aufstiegsfeier“, erinnert er sich. Die Party musste allerdings verschoben werden. André Hilling (3) und Steffen Menke (2) trafen für den Gast, Stefan Raming-Freesen und Christoph Röttger verkürzten zwischenzeitlich auf 2:4. Am Saisonende feierte der SCSV den Titel, Biene wurde Vizemeister.
Herbstmeisterschaft am Biener Busch gesichert
An das Derby Ende November 2013 am Biener Busch kann sich Elpermann nicht mehr erinnern. Er wurde für beim 1:2 für Philipp Elfert eingewechselt. Menke glich zum zwischenzeitlichen 1:1 aus. Raming-Freesen und Röttger schossen die Speller Tore. Der SCSV zog an Melle vorbei und feierte die Herbstmeisterschaft, Biene war Dritter.
Derby unter anderen Vorzeichen als 2013
Das Derby am Freitag findet unter anderen Vorzeichen statt als in der Saison 2013/14. Spelle hat noch einen Punkt Vorsprung vor dem ersten Abstiegsrang. Aufsteiger Biene weist nach zehn Spielen als Vorletzter fünf Zähler auf, sieben weniger als der SCSV. Das Flutlichtduell ist ganz wichtig für beide Kontrahenten. „Wir sollten nach drei Niederlagen in Serie auf jeden Fall punkten“, sagt Elpermann. Das gilt erst recht für die Biener, die nach dem ersten Saisonsieg gegen Wolfenbüttel den zweiten Dreier in Folge nach einem Gegentor in der letzten Minute der Nachspielzeit in Wolfsburg knapp verpassten. „Ätzend“, sagt Bienes Sportlicher Leiter Joachim Korte. „Wir sind mit einer Krawatte nach Hause gefahren.“
Die Fotos zeigen Jan-Hubert Elpermann im Biener Trikot sowie Szenen vom letzten Derby der SC Spelle-Venhaus am Biener Busch vor zwölf Jahren. Fotos: Doris Mentrup