Junge Speller zahlen gegen Wolfenbüttel Lehrgeld

Selten wurden die Folgen eines Platzverweises so deutlich wie beim 1:3 des SC Spelle-Venhaus gegen den spielerisch starken MTV Wolfenbüttel. Danach verlor der SCSV trotz hoher Intensität eine bis dahin weitgehend offene Partie, in der der Gast gleich zwei Elfmeter erhielt.
Zwei jüngere Spieler zahlten Lehrgeld: Zunächst Jan Popov, der bis zur 60. Minute eine ordentliche Partie abgeliefert hatte. Das 20-jährige Speller Eigengewächs foulte seinen Gegenspieler im Laufduell an der Mittellinie und schoss nach dem Pfiff des Schiedsrichters den Ball weg. Gelb, Gelbrot binnen weniger Sekunden. Er fehlt beim nächsten Spiel am Sonntag bei Lupo Martini Wolfsburg gesperrt. „Ein Popov kommt wieder, einer ist nicht dabei“, meinte Artem Popov trocken. Der älteste der drei Popov-Brüder im Speller Oberliga-Team ist nach dreimonatiger Pause wieder ins Training eingestiegen.
Vier Elfer in drei Pflichtspielen gegen den SCSV
In den drei Pflichtspielen dieser Saison wurden bereits vier Elfmeter gegen den SCSV gegeben. Dreimal war der 20-jährige Jost Krone beteiligt. Gegen Wolfenbüttel sogar zweimal. Einmal rettete Torwart Mattis Niemann mit einer Glanzparade. Doch beim zweiten Mal nutzte Göwecke seine Chance zum 2:1 für den MTV. Die Möglichkeit zur frühen Führung verpasste Spelles Mittelstürmer Tom Winnemöller per Strafstoß. MTV-Keeper Ömer Faruk Güzel wehrte ab.
„Wir haben super viel investiert“
Spelles Trainer Henry Hupe sprach von „verdienten drei Punkten für den Gast hinten raus“. In den ersten Minuten habe sein Team nur schwierig Zugriff bekommen. „Aber wir haben „es dann schnell angepasst“. Wolfenbüttel habe Phasen mit viel Ballbesitz gehabt, aber in Summe habe der SCSV ein paar Torraumszenen mehr verzeichnet, sich aber nicht belohnt. Hupe betonte, er könne seiner „Mannschaft aber kaum einen Vorwurf machen. Wir haben super viel investiert - auch in Unterzahl“. Deswegen schmerze die Niederlage. Der 27-Jährige kündigte auch an, dass die „dummen Fehler“ aufgearbeitet würden.
"Munteres Spiel"
MTV-Trainer Deniz Dogan sah ein munteres Spiel mit vielen Torchancen. Sein Team habe in der Anfangsphase nichts daraus gemacht. „Wir waren eigentlich gut im Spiel, haben viel Kontrolle gehabt, den Gegner so in Bewegung gebracht, dass wir die Lücken gut ausgenutzt haben. Wir haben leider kein Kapital daraus schlagen können. Dann wurde der Gegner immer stärker und gefährlich mit Konteraktionen.“ Spelle sei zu Tormöglichkeiten gekommen. Weil beide Mannschaften ihre Elfmeter verschossen hätten, sei das 0:0 zur Pause okay gewesen.
Dogan: Spelle hat Dampf gemacht
In Überzahl habe Wolfenbüttel zunächst nicht mehr die Kontrolle gehabt. „Spelle hat da wirklich Dampf gemacht und uns das Leben schwer gemacht“, meinte Dogan. Doch sein Team habe wieder ins Spiel gefunden und weitere Chancen gehabt. Im Endeffekt sei der Sieg verdient gewesen.
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