Speller Jubel: Trotz Unterzahl 2:0-Sieg bei Lupo Martini Wolfsburg

Der SC Spelle-Venhaus kann auch in Unterzahl gewinnen: Der emsländische Fußball-Oberligist siegte trotz der Roten Karte schon Mitte der ersten Halbzeit gegen den Abwehrrecken Jan-Hubert Elpermann 2:0 (1:0) bei Lupo Martini Wolfsburg.
„Das war eine ganz starke Teamleistung“, strahlte Co-Trainer Marius Kattenbeck kurz nach dem Schlusspfiff einer Partie, die insgesamt rund 100 Minuten dauerte. „Alle haben 110 Prozent gegeben.“ Der Dreier nach mehr als 70-minütiger Unterzahl zeige die Qualität der Mannschaft, und dass es im Gefüge stimme.
Rot gegen Elpermann, Strafstoß gegen den SCSV
Vor einer Woche hatte der SCSV das Heimspiel gegen den MTV Wolfenbüttel nach der Gelbroten Karte gegen Jan Popov 1:3 verloren. Wieder beendeten die Speller ein Spiel in Unterzahl: Jan-Hubert Elpermann sah nach einer Abwehraktion in der 22. Minute die Rote Karte. Als SCSV-Torwart Mattis Niemann nach einem Torschuss aus 18 Metern den Ball nicht festhalten konnte, gingen Elpermann und sein Gegenspieler in den Zweikampf. Schiedsrichter Alexander Rosenhagen aus Holzerode erkannte ein Foulspiel des Emsländers, zog die Rote Karte und gab noch einen Strafstoß. Die Speller hatten es anders gesehen und protestierten. Doch Elpermann musste vom Feld. Wolfsburgs Bangin Bakir nutzte die Chance nicht. Der Ball landete am linken Pfosten.
Aluminium hatte der Gastgeber bereits in der ersten Minute nach einem Konter getroffen. Der Nachschuss aus 13 Metern ging über das Tor. Niemann konnte sich bei einem Schuss bewähren (30.). Eine Minute vor der Pause verfehlte Wolfsburg aus guter Position das Speller Tor. Vor dem Seitenwechsel war das Speller Passspiel einige Male nicht genau genug.
Auch der Gast trifft Aluminium
Der SCSV hatte unmittelbar vor dem Platzverweis von Elpermann den Pfosten getroffen: Nach einer Flanke von Kapitän Janik Jesgarzewski aus dem Halbfeld, behauptete sich Tom Winnemöller per Kopf gegen Torwart Fnynn Schönmottel. In der Aktion monierten die Speller ein Foulspiel an Winnemöller. „Der Torwart räumt ihn in der Aktion komplett ab“, stellte Co-Trainer Marius Kattenbeck fest. Nach einem Freistoß von Luca Tersteeg wehrte der Lupo-Keeper den Kopfball von Jesgarzewski ab. Nach einer Flanke von Niklas Oswald schoss Marvin Kehl über das Tor. Nach einem Freistoß von Tersteeg klärte Schönmottel zur Ecke. Der SCSV hatte auch in Unterzahl Möglichkeiten in einer eher ausgeglichenen ersten Halbzeit auf einem holprigen Platz.
Winnemöller und Kehl treffen
Nach dem Wechsel schoss Spelle endlich die Tore: Tom Winnemöller (62.) und Marvin Kehl in der Nachspielzeit waren erfolgreich. Winnemöller traf nach einem Eckball von Jan-Luca Ahillen per Kopf. In der Halbzeitpause hatten die Speller noch der Kabine thematisiert, wie wichtig Standards gerade in Unterzahl sein können.
Das 2:0 gelang Kehl in der vierten Minute der Nachspielzeit nach Zuspiel vin Niklas Oswald. Damit war der zweite Auswärtssieg endlich perfekt. Nils Bußmann und Abdullah Arfeen konnten sich am Sonntag über ihre Premiere in der Oberliga Niedersachsen freuen.
Zwei Umstellungen beim SCSV
Spelles Trainer Henry Hupe hatte sein Team in Wolfsburg im Vergleich zur 1:3-Heimniederlage gegen den MTV Wolfenbüttel auf zwei Positionen geändert: Für Jost Krone und den nach der Gelbroten Karte gesperrten Jan Popov standen Luca Tersteeg und Jan-Luca Ahillen in Wolfsburg in der Start-Elf.
Freitag unter Flutlicht gegen Rehden
Am Freitagabend findet das nächste Heimspiel des SCSV im Getränke Hoffmann Stadion statt. Anpfiff der Partie gegen den BSV Rehden ist um 20 Uhr. Der Gast weist nach drei Spielen drei Punkte auf. Am Samstag verlor er das Heimspiel gegen den 1. FC Germania Egestorf/Langreder 1:3.
Lupo Martini Wolfsburg - SC Spelle-Venhaus 0:2 (0:0)
Lupo Martini Wolfsburg: Schönmottel. Cirrone, Kiy (63. Moretti), Badu (57. Tortora), Schlothauer, Bakir (79. Kumor), Comito, Altin, Sadiku (79. Wöhner), Schlienz, Palanis.- Trainer: Ludger Tusch.
SC Spelle-Venhaus: Niemann - Jesgarzewski, Dosquet, Ahillen, Elpermann - Golkowski - Kehl, Anton Popov (48. Krone), Tersteeg (90.+5 Bußmann), Oswald (90.+8 Arfeen) - Winnemöller (78. Strotmann).- Trainer: Henry Hupe.
Auf der Bank: Lichtenstein; Höpfner, Echelmeyer, Gensicke.
Tore: 0:1 Tom Winnemöller (62.), 0:2 Marvin Kehl (90.+4).
Rot: Elpermann (22.)
Schiedsrichter: Alexander Rosenhagen (Holzerode/FC SeeBern).
Das Titelfoto zeigt Tom Winnemöller